Heimtraining auf der Ahr

Das sogenannte „Vorolympische Jahr“ ist immer das schwerste. In diesem Jahr fallen die ersten Entscheidungen, wer 2024 zu den Spielen nach Paris darf und wer nicht. Wie vor den letzten Spielen Tokyo war auch dieses Mal die Spitzenkanutin auf „ihrer“ Ahr zum Heimtraining angereist, wenn auch nur ein Provisorium zur Verfügung stand, da die alte Sportanlage von der Ahrflut zerstört wurde. In Bad Bodendorf ist mit Unterstützung des ortsansässigen WSV Sinzig zu diesem Zweck eine kleine Trainingsstrecke entstanden, die von Funk dankbar genutzt wurde. „Ich wusste nicht mehr, wie sich das Paddeln hier anfühlt und wie anstrengend es ist, in einem so kleinem Areal zu trainieren“,  so die Olympiasiegerin von Tokio. Ein besonderes Erlebnis hatte die Schülerin Elisa Steinke, die eine Trainingseinheit gemeinsam mit „Fünkchen“ absolvieren durfte.

WSV präsentiert Ricardas Schülerkajak

Das erste Boot von Olympiasiegerin Ricarda Funk hat seinen Platz im Bootshaus des WSV Remagen gefunden. Mit diesem Kajak fuhr 2002 die damals 10-jährige Ricarda im bayrischen Rosenheim ihre erste Deutsche Schülermeisterschaft für den WSV ein. Das Boot war zu dieser Zeit schon deutlich älter als Ricarda selbst. Es wurde im Jahr 1981 produziert und entstammt der traditionsreichen Rosenheimer Kajakschmiede Prijon, die sich unweit der Wettkampfstrecke befindet . Da die Konstruktion extrem leicht und flach gehalten ist, eignete sich der Oldtimer gut für Schülerwettkämpfe. „Das Boot ist heute immer noch in einem Top-Zustand“, erklärt der 1. Vorsitzende Klaus Marx vom WSV, der sich persönlich um die Präsentation kümmert, „man kann gut sehen, dass damals bereits mit hoher Qualität Boote gebaut werden konnten“. Jetzt hat das von Ricarda signierte Sportgerät seinen wahrscheinlich letzten Platz auf dem kleinen „Wall of Fame“ des WSV gefunden.

Da war noch boot und Helm zu groß...
Schülermeisterschaften: Da war noch Boot und Helm zu groß…

La Réunion – Start in das vorolympische Jahr

Erstes Kräftemessen der Kanuten für Olympia 2024 – Start in das stressige vorolympische Jahr. Der Startschuss ist gefallen …

Auch dieses Jahr war der Deutsche Kanu-Verband mit seiner Kanu-Slalom-Nationalmannschaft in das Trainingslager nach La Réunion gereist. Den Namen der „Insel der Zusammenkunft“ durften die Sportler wörtlich nehmen, denn es gaben sich viele europäische Slalom-Teams im französischen Übersee-Département ein erstes Stelldichein. Abgerundet wurde das Treffen mit einem Weltranglistenrennen, bei dem sich die Kanuten ein erstes Kräftemessen vor den kommenden Qualifikationswettkämpfen lieferten. Bei den Frauen im Kajak kassierte die Bad Breisigerin Ricarda Funk vier Strafsekunden. Die Olympiasiegerin von Tokio landete damit auf Rang drei. Mit 2,72 Sekunden Vorsprung gewann Teamkollegin Elena Lilik das erste Rennen der Saison vor der Slowakin Eliska Mintalova.

Das vorolympische Jahr kommt in dieser Olympiade deutlich rascher als üblich. Der Zeitraum der sonst vierjährigen Olympiade verkürzt sich diesmal um ein Jahr, da die Spiele von Tokio aufgrund der Corona-Pandemie ein Jahr später ausgetragen wurden, die Spiele in Paris aber im gewohnten Rhythmus stattfinden stattfinden. Die Folge: Die übliche kurze Verschnaufpause nach Olympia konnte nicht stattfinden, stattdessen ging es 2022 gleich zur Heim-WM nach Augsburg und dann verzugslos in das vorolympische Jahr, welches entscheidend für Qualifikationen zur Teilnahme an den Spielen 2024 in Paris ist.

Zu La Reunion

Der französische Kanuverband betreibt auf der Vulkaninsel, die etwa 700 km östlich von Madagaskar im Indischen Ozean liegt, schon seit einigen Jahren eine hochmoderne Wildwasser-Sportanlage. Ihren Mehrwert entfaltet die Kanustrecke durch die sommerlichen Temperaturen zur europäischen Winterzeit.

Wettkampfstrecke auf La Reunion

Titel bei Landessportlerwahl verteidigt

Nach WM Titel und Weltcupsieg erneut Landessportlerin in Rheinland-Pfalz.

Kanutin Ricarda Funk aus Bad Breisig konnte ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Die Olympiasiegerin von Tokio, die für den KSV Bad Kreuznach an den Start geht, feierte im vergangenen Sommer zunächst den Titel bei der Heim WM in Augsburg, kurz danach triumphierte sie beim Weltcupfinale in Spanien. (Text SWR)

Im zweiten Anlauf

Im Schatten der Beisetzung von Queen Elisabeth II gewinnt Ricarda Funk das Weltranglistenrennen in London. Dabei war die 30-Jährige nach einer 50-Sekunden-Strafe erst über den Hoffnungslauf in das Halbfinale vorgedrungen. Zum Schluss aber hatte die Rheinländerin die Nase mit 0,32 Sekunden Abstand zur zweitplatzierten Camille Prigent vorn. Dritte wurde die Australierin Jessica Fox.

London wird im kommenden und vorolympischen Jahr Austragungsort der Weltmeisterschaften sein. Dort geht es dann auch um die Quotenplätze für die Teilnahme an den Olympischen Spielen Paris 2024.

Thank you for the pictures: A Edmonds @jurelenarcic @lenarcic_photo @jack_carnell

Funk gewinnt Weltcup-Finale

Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin Ricarda Funk hat beim Weltcup-Finale im spanischen La Seu d‘Urgell Gold im Kajak-Einer geholt. Auf der extrem anspruchsvollen Strecke zeigte die Rheinländerin erneut ihre Klasse. Mit 3,89 Sekunden Vorsprung auf die Zweite, Camille Prigent aus Frankreich, konnte Funk die Weltcupsaison 2022 abschließen. Dritte wurde Monica Doria Vilarrubla aus Andorra. Dauerkonkurrentin Jessica Fox aus Australien war im Halbfinale ausgeschieden. „Es war wirklich ein sehr harter Kurs. Die Drehungen waren ziemlich schwierig, ich wusste nicht, was passieren würde. Aber jetzt bin ich wirklich glücklich mit meinem finalen Lauf und happy, dass ich die Weltcup-Saison so beenden konnte“, resümierte Funk.

Foto: @jurelenarcic

Ricarda wird in Augsburg zur Sportlerin des Jahres gewählt

Am Mittwochabend holte die Stadt Augsburg ihre in den Jahren 2020 und 2021 aus Pandemiegründen abgesagten Sportlerehrungen nach. Und auch der Verein Allgäuer Sportpresse präsentierte seine Wahl zum Sportler, zur Sportlerin und zur Mannschaft des Jahres: Ricarda wurde, obwohl mit Kreuznacher Startberechtigung, zur Sportlerin des Jahres gewählt. Ricarda ist sogenannte „Wahl-Augsburgerin“, aber aus dem Rheinland stammend, weshalb es auch einen deutlichen Hinweis auf ihre Heimat im Kreis Ahrweiler und die Folgen der Flutkatastrophe gab. Kajakfahrerin Elena Lillik belegte Platz zwei. Bei den Männern entschied Canadierfahrer Sideris Tasiadis die Wahl für sich. Kajakspezialist Hannes Aigner wurde zweiter. Damit dominieren die Kanuten in der Sportstadt Augsburg erstaunlich deutlich die Sportszene. Vielen Dank an die Stadt Augsburg für die herzliche Aufnahme von Ricarda in die große Sportfamilie.

Funk sichert sich Ticket für Heim-WM

Die Top-Favoriten Funk und Lilik haben sich am Samstag nach drei von vier Qualifikationsläufen für die Weltmeisterschaften in Augsburg bereits ihren Startplatz gesichert. Bei den Kajak-Damen siegte erwartungsgemäß Olympiasiegerin Ricarda Funk (Bad Breisig/Bad Kreuznach) erneut vor der WM-Zweiten Elena Lilik (KS Augsburg). Hinter Funk und Lilik gab es ein Gerangel um den noch verbliebenen Startplatz für das dritte Boot, den sich am Ende etwas überraschend Jasmin Schornberg vom KR Hamm sicherte. Die erfahrene 36-Jährige konnte sich aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung auf dem Eiskanal durchsetzen. Funk, Lilik und Schornberg werden bei der WM  vom 26. bis 31. Juli auf der Olympiastrecke von 1972 in Augsburg an den Start gehen. 

Foto: Büttner

Boot der Olympiasiegerin im Münchener Museum

Das Boot von Olympia- und WM-Boot von Ricarda Funk ist ab sofort in der Ausstellung „Design für Olympia“ in der Neuen Sammlung/Pinakothek der Moderne in München zu sehen.

Was bedeutet es für dich, dass dein Boot in der Ausstellung in München gezeigt wird? 

Das ist megacool. Das zeigt das Interesse am Kanuslalom. Jetzt können sich die Leute mal anschauen, wie das überhaupt aussieht. Wie unsere Boote aufgebaut sind, welche Maße die haben. Das kann man sich aus dem Fernsehen kaum vorstellen. 

Pressefragen:

Was für ein Boot hast du? Wie groß und schwer ist es?

Der Name ist Vajda Salto 3 in der Größe S. Salto, denke ich, weil es schnell dreht, mehr drehen soll. Es wiegt neun Kilo. Ich weiß es sogar ganz genau, es wiegt 9,04 Kilo. Denn bei den Olympischen Spielen in Tokio haben wir bei der offiziellen Bootsvermessung im Vorlauf einen Aufkleber bekommen. Und da hat mir die Dame 9,04 draufgeschrieben. Auf dem Aufkleber stand auch die Startnummer, Startnummer zwei war ich. Es ist 60 Zentimeter breit und 3,50 Meter lang. 

Warum hattest du dieses Boot gewählt? 

Ganz klar, weil ich mich darin einfach am wohlsten gefühlt habe. Man muss mit dem Boot eins sein. Man muss jede Kante ganz extrem spüren, als wenn es mein Körperteil wäre. Auch wenn es die gleichen Boote sein sollten, muss man sagen, kein Boot gleicht dem anderen. Es gibt immer minimale Unterschiede. Und auf dem Niveau, wo wir unterwegs sind, da spürt man auch die kleinsten Unterschiede, die schon allein dadurch entstehen, wenn man längere Zeit mit einem Boot fährt. Das Material entwickelt sich mit. 

Wer hat das Design entworfen, warum diese Farben und Formen?

Das farbliche Design habe ich damals entworfen. Ich erinnere mich ziemlich gut daran. Das war im Winter 2013. Die Farbkombination sollte eigentlich ein bisschen pastelliger sein, also ein bisschen heller. Aber leider bietet mein Bootshersteller nur diese zwei Farbtöne an. Aber generell fand ich die Farbkombination rosa und pastell-orange sehr, sehr schön. 2013 habe ich das Boot bestellt und seit 2014 bin ich mit meinen Farben unterwegs. Das Boot war für Tokio bestellt.

Presse: Sieg in Hüningen

Mit sechs Sekunden Vorsprung fährt Ricarda Funk ihren zweiten Weltranglistensieg in diesem Jahr ein. Die 29-jährige Sportsoldatin gewann im französischen Huningue (Hüningen) souverän mit rund sechs Sekunden Vorsprung. Platz zwei belegte die Italienerin Stefanie Horn vor der Augsburgerin Elena Lilik. Funk knüpft damit nahtlos an ihren Olympiasieg und WM-Titel an.

Bayerischer Verdienstorden

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeichnete im Antiquarium der Münchner Residenz u. a. Ricarda (rechts) mit dem Bayerischen Verdienstorden aus – eine Ehrung, die nur 2000 lebende Menschen gleichzeitig tragen dürfen.

Dazu gehörten in diesem Jahr zahlreiche Sportlerinnen und Sportler. Zum Beispiel der frühere Skirennläufer Christian Neureuther, die Rennrodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger, die Radrennfahrerin Lisa Brennauer und unsere Wahl-Augsburgerin Ricarda. Es ist schon erstaunlich, wieviel Wertschätzung der Sport in Bayern erfährt.

Pauken & Paddeln

Das Rhein-Gymnasium Sinzig feierte 2021 seinen fünfzigsten Geburtstag. In der Festschrift hat auch Ricarda ihren Platz gefunden. Dort befindet sie sich in bester Gesellschaft mit ehemaligen prominenten Schülern wie Christian Blüm (Mitglied der Kölner Band Brings) oder Klaus Badelt (Komponist der Filmmusik zu „Fluch der Karibik“). Dazu gibt es auch eine Story, wie sie dramatischer kaum sein kann: Während Ricarda in Tokio im Wildwasser zum olympischen Gold paddelt, versinkt das Rhein-Gymnasium Sinzig durch die Furie der wilden Ahrwasser und wird schwer beschädigt.

Abbildung 1: Die Ahr unweit des Rhein-Gymnasiums im unzerstörten Zustand Frühjahr 2021.

Abbildung 2: Auszug aus der Festschrift.

Trainingslager auf La Réunion

Olympiasiegerin Ricarda Funk bereitet sich auf die Saison 2020 vor.

Übersetzt bedeutet Île de la Réunion soviel wie „Insel der Zusammenkunft“. Das ist in diesen Tagen wörtlich zu nehmen. Da der übliche erste Warmwasser-Lehrgang der Slalomkanuten auch in diesem Jahr nicht in Australien möglich ist, weichen viele Slalom-Teams auf das französische  Übersee-Département aus. Der französische Kanuverband betreibt auf der Vulkaninsel, die etwa 700 km östlich von Madagaskar im Indischen Ozean liegt, schon seit einigen Jahren eine hochmoderne Wildwasser-Sportanlage. Ihren Mehrwert entfaltet die Kanustrecke durch die sommerlichen Temperaturen zur europäischen Winterzeit. Diesen Mehrwert will unsere Gold-Kanutin dieses Jahr mehrfach nutzen und lässt deshalb gleich ein Boot Vorort.

Platz drei beim „Sportler des Jahres“

Olympiasiegerin Ricarda Funk vom KSV Bad Kreuznach hat bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres den dritten Platz belegt. Weitspringerin Mihambo landete erwartungsgemäß vor ihr. Silber ging an die Ringerin Rotter-Focken. Insgesamt hatten über 3.000 deutsche Sportjournalisten die Sportlerin, den Sportler und die Mannschaft des Jahres gewählt. Sie wurden in Baden-Baden geehrt. Auf dem Foto Ricarda Funk mit Alexander Zverev.