Letzter Test für Olympia – Weltcup in Markkleeberg

Letzter Test für Olympia. Silber für Ricarda Funk im Rennen der Kajak-Damen beim Weltcup. Beim letzten Wettkampf vor den Olympischen Spielen hat Rheinländerin noch einmal ordentlich Selbstvertrauen getankt. Beim Weltcup in Markkleeberg ist Funk im Kajak-Einer am Samstag zu Silber gepaddelt. Die 29-jährige Olympia-Starterin musste sich nur der Ausnahmeathletin Jessica Fox aus Australien geschlagen geben.

„Ich hatte einen sehr guten Renneinstieg, die Linie wunderbar getroffen“, sagte Funk. Nach der Hälfte der Strecke lag die Bad Kreuznacherin noch auf Gold-Kurs. Im unteren Abschnitt verlor sie dann Zeit auf Fox. „Jess ist einfach phantastisch. Sie fährt hier runter als gebe es kein Morgen“, meinte die Deutsche. Funk schaut zuversichtlich auf Tokio, „ich weiß jetzt, dass ich mithalten kann. Aber trotzdem unterschätze ich die Konkurrenz auf gar keinen Fall. Ich habe von einigen Mädels gesehen, was sie in diesem Jahr drauf haben und das wird definitiv nicht nur ein Zweikampf werden.“

Bronze holte die Augsburgerin Elena Apel.

Foto von Uta Büttner.

Tor verpasst

Weltcup in Prag. Von Beginn an lief es diesmal nicht bei Ricarda. Bereits am dritten Tor kassierte die Rheinländerin zwei Strafsekunden. Diese Strafzeit sollte durch Anheben des Tempos wieder herausgefahren werden. Höheres Tempo heißt auch, dass es schwieriger wird auf der Ideallinie zu bleiben und die Balance zwischen Risiko und Kontrolle zu halten. Am Tor neun war dann der Hals nicht lang genug: „Ich hatte ich mich eigentlich ganz gut zurückgekämpft. An der Schlüsselpassage drehte ich etwas zu früh und dann war nur der halbe Kopf im Tor“, erklärte Funk (Boot und Kopf müssen im Tor sein). 50 Strafsekunden bedeuteten schließlich mit Rang zehn den letzten Finalplatz. Elena Apel belegte in diesem Finale als beste Deutsche Platz sieben. Der Sieg ging an die 22-jährige Polin Klaudia Zwolinska.

Kajak-Bundestrainer Thomas Apel resümierte nach dem Kajak-Finaltag: „Es zeigte sich eindrucksvoll, wie hoch die Trauben international hängen. Wir haben heute ein bisschen experimentiert, bewusst offensive Befahrungsvarianten gewählt. Damit sind wir ein höheres Risiko gegangen. In den Ergebnissen hat sich das noch nicht niedergeschlagen, aber wir nehmen einige Lehren mit raus. Wir haben ja Gott sei Dank nächste Woche in Markkleeberg die Chance, es besser zu machen.“ 

In Richtung Olympia geschaut, sagte er: „Der Grundspeed stimmt. Es gibt noch einigen Feinheiten, die es abzustellen gilt. Ricarda fährt souverän durch alle Wettkampfphasen, Qualifikation, Halbfinale. Im Finale hat es dann diesmal leider nicht geklappt.“


Foto von Uta Büttner